Unser Haus

Das Schloss Einsiedel liegt in der Gemeinde Kirchetellinsfurt im Landkreis Tübingen. Es gehört zur Siedlung Einsiedel und stellt deren ältesten erhaltenen Teil dar. Es wurde im 15. Jahrhundert vom Grafen Eberhard gegründet und dient heute als Jugendgästehaus der katholischen Kirche.

Geschichte Jagdschlößchen

Auf dem Einsiedel ließ Graf Eberhart im Bart im Jahr 1482 ein dreistöckiges Jagdschloss errichten. Für die Brüder vom geimeinsamen Leben (Vertreter der Devotio moderna) gründete er das Stift St. Peter, in dem er 1496 beigesetzt wurde. Leider brannten beide Gebäude ab: das Stift 1550, das Jagdschloss mit dem berühmten Weißdorn, den Graf Eberhard von seiner Palästinareise mitgebracht haben soll, 1619. Herzog Johann Friedrich ließ das Schloss teilweise wiederherstellen, so dass heute nur noch ein kleiner Rest des Schlösschens von Graf Eberhard erhalten ist.
Die Domäne wurde bis 1795 mitsamt dem Gestüt Einsiedel vom Staat in Eigenregie bewirtschaftet. In diesem Jahre verpachtete sie die herzogliche Regierung erstmals. Seit 1802 betrieb der Pächter Johann Heinrich Kling den Gutsbetrieb. Im Dezember 1822 erwarb die Hofdomänenkammer als Privatvermögensverwaltung der königlichen Familie das Gut Einsiedel von der Oberfinanzkammer und übernahm die Domäne.
Bis heute befindet sich die Domäne im Eigentum der Hofkammer Württemberg.

Geschichte des Jugendhauses

Die Zeit des Jugendhaus Schloss Einsiedel (Andreas Heusel)

Pacht und Renovierung

Bis Ende 1962 lebten Abiturienten auf dem Internat “Jagdschloss Einsiede“. Einige von ihnen besuchten den katholischen Gottesdienst in Kirchentellinsfurt. Für diesen war seit 1957 Pfarrer Anton Durner verantwortlich, der auch regelmäßig im Kontakt mit den Schülern stand und von ihnen frühzeitig erfuhr, dass das Internat im Schlössle aufgegeben würde.

Auf seine Initiative hin beschäftigte sich das Dekanat Reutlingen mit der Frage, ob das Schloss nicht von der katholischen Kirche als Jugendbildungshaus gepachtet werden könnte.

Die Errichtung oder der Ausbau solcher Einrichtungen waren auf evangelischer Seite vom CVJM an verschiedenen Orten zu jener Zeit üblich - so vergrößerte beispielsweise der CVJM Walddorf-Häslach 1952 sein Vereinshaus und baute 1961 seinen Vereinsgarten um.

Auch der CVJM Tübingen suchte nach Räumlichkeiten mit Grünfläche und zeigte deshalb ebenfalls Interesse an einer Pacht des Schlössles. Anton Durner suchte daher frühzeitig Kontakt mit den Verantwortlichen des CVJM Tübingen und konnte diese schließlich zu einer Zusammenarbeit bewegen.    

Von Seiten des Hauses Württemberg stand man einer Pacht durch die beiden Kirchen sehr positiv gegenüber und signalisierte Bereitschaft zur Unterstützung der Jugendarbeit. Allerdings hatte man kurz zuvor 10.000,00 DM in die Sanierung der maroden Wasserversorgung des Schlössles gesteckt und war nur bereit, gegen eine Erstattung dieser Kosten in eine Pacht einzuwilligen - woran das Projekt beinahe scheiterte, da namentlich von katholischer Seite die notwendigen Finanzen eigentlich nicht zur Verfügung standen.

Allerdings wurde 1964 ein Bausparvertrag des katholischen Dekanats Reutlingen ausgezahlt, dessen Mittel für den Einsiedel verwendet werden konnten.

Nun regte sich Widerstand im katholischen bischöflichen Ordinariat. Der ausgehandelte Pachtvertrag sah vor, dass die Erhaltung von Dach und Fach Sache der Pächter sei und das Ordinariat zeigte sich zunächst nicht gewillt, das Risiko einer unplanmäßigen Renovierung einzugehen. Erst als Pfarrer Durners Bruder, der Architekt Hans-Georg  Durner, den Zustand des Gebäudes begutachtete und für den ordnungsgemäßen Bestand für die nächsten zehn Jahre garantierte, war auch das Ordinariat bereit, der Pacht des Schlössles zuzustimmen.

Am 1. Oktober 1964 wurde der erste Pachtvertrag für das Schlössle von katholischer, evangelischer und württembergischer Seite unterzeichnet. Als Pachtpreis wurde ein sehr geringer, symbolischer Wert vereinbart. Das Haus wurde der Verwaltung eines ökumenischen Kuratoriums unterstellt.

Die ersten Gruppen, die nun im Rahmen von Freizeiten das Gemeinschaftswerk der Evangelischen und Katholischen Jugend Jugendhaus Schloß Einsiedel besuchten, kamen aus dem Rheinland. Untergebracht wurden sie im ersten Stock des Schlössles, dessen Möblierung zunächst aus den Beständen des Tübinger Studentenwerkes übernommen worden war.

Während des laufenden Betriebes wurden zahlreiche Umbaumaßnahmen unternommen: die Küche erhielt einen neuen Herd zur Selbstversorgung der Gruppen, der Fußboden im heutigen Speisesaal wurde ausgetauscht und schrittweise auch der zweite Stock zur Nutzung durch Gruppen ausgebaut. Im Schlössle wohnten zudem auch noch anfangs zwei Hausmeisterfamilien.

Auf Idee Pfarrer Durners hin wurde der baufällige Schuppen neben dem Durchgang renoviert und mit Fenstern, Türen und Möbeln versehen. Auch diese Umbaumaßnahmen wurden von ehrenamtlichen Helfern durchgeführt und von Hans-Georg Durner verantwortet.

Hier verkauften - zunächst ohne behördliche Genehmigung - nun Ehrenamtliche Getränke an Wanderer und Ausflügler. Heute ist die Wanderraststätte ein beliebtes Ausflugsziel im Schönbuch und bietet von Mai bis Oktober Speisen und Getränke an.

War das Schlössle zunächst als Selbstversorgerhaus ausgerichtet gewesen, wurde diese Möglichkeit durch negative Erfahrungen zeitweise zurückgenommen. Nun wurden die Gäste zentral durch die Hausmeister versorgt. Einschneidender aber wirkte sich aus, dass der CVJM aus der gemeinsamen Pacht ausstieg. Durch die zahlreichen anderen Häuser des CVJM war es zu einer ungleichen Belegung des Einsiedels gekommen. Von Seiten der evangelischen Kirchenleitung sah man deshalb nicht mehr ein, dass für die recht wenigen protestantischen Gruppen auf dem Einsiedel neben den bereits investierten rund 100.000,00 DM jährlich weitere Zahlungen anfallen sollten. Dem CVJM Tübingen wurde vorgeworfen, mit den Jugendlichen auch in ein Luxushotel gehen zu können und trotzdem nicht mehr investieren zu müssen.

Solchermaßen intern unter Druck gesetzt einigte sich der CVJM mit dem katholischen Partner auf das Ende der gemeinsamen Pacht. Eine Rückzahlung der von evangelischer Seite eingebrachten Gelder wurde nicht vereinbart.

Zimmer

Aufenthaltsräume

Sanitärräume

Wandererraststätte

Grundrisse